Heilpflanze im Oktober – Der Hopfen

Wilde Natur | Kräuter

Der Hopfen (Humulus lupulus) ist eine Heilpflanze mit einer langen Geschichte in der Naturheilkunde und gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).

Die mehrjährige Kletterpflanze ist vor allem durch ihre Verwendung in der Bierherstellung bekannt, hat aber auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile.
Im 8. Jahrhundert nutzten Benediktinermönche Hopfen zur Bierproduktion, während die beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften in der traditionellen Heilkunde geschätzt wurden – schon Hildegard von Bingen berichtete darüber.

Der lateinische Name „lupulus“ bedeutet „kleiner Wolf“, da der Hopfen früher als überwuchernde Pflanze angesehen wurde, die andere Pflanzen wie ein Wolf umschlingt.

 

Botanische Merkmale

Der Hopfen ist eine schnellwüchsige Pflanze, die einige Meter hoch wachsen kann. Die wunderschönen Blütenstände, auch als „Hopfenzapfen“ bezeichnet, sind das Hauptmerkmal der Pflanze. Sie bestehen aus harzigen Drüsen, die die bitteren und aromatischen Inhaltsstoffe enthalten.
Männliche und weibliche Blüten wachsen auf getrennten Pflanzen, aber nur die weiblichen Blütenstände werden medizinisch genutzt.

 

 

Hopfenranken

Heilwirkungen des Hopfens

Hopfen enthält Bitterstoffe (Humulon, Lupulon), ätherische Öle und Flavonoide, die für seine beruhigenden, antibakteriellen und verdauungsfördernden Wirkungen verantwortlich sind.

Beruhigend und schlaffördernd:
Hopfen wird oft in Kombination mit Baldrian bei Schlafstörungen und Nervosität verwendet. Er fördert das Einschlafen und verbessert die Schlafqualität.
 
Appetitanregend und verdauungsfördernd:
Die Bitterstoffe regen den Speichelfluss und die Produktion von Magensaft an, was Hopfen ideal bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden macht.

Krampflösend und schmerzlindernd:
Hopfen kann bei Magen-Darm-Krämpfen und Menstruationsbeschwerden helfen, da er die glatte Muskulatur entspannt.

Antibakteriell und entzündungshemmend:
Hopfen wirkt mild antiseptisch und kann äusserlich bei kleineren Wunden und Entzündungen angewendet werden.

Stimmungsaufhellend:
In niedriger Dosierung wirkt Hopfen stimmungsaufhellend und kann bei leichten depressiven Verstimmungen unterstützen.

 

 

Anwendung in der Küche


Die jungen Triebe des Hopfens, die im Frühjahr spriessen, sind reich an Nährstoffen und gelten als Delikatesse. Sie können ähnlich wie Spargel zubereitet werden.
Hopfenblüten oder Hopfenpulver können sparsam als Bitterstoff in Saucen oder Teemischungen verwendet werden. Hopfen-Tee aus den Zapfen wirkt beruhigend bei Schlafstörungen und Verdauungsbeschwerden, hat jedoch einen leicht bitteren Geschmack, der durch Honig gemildert werden kann.

 

Ernte und Sammeln

Die Hopfenzapfen werden im Spätsommer (August bis September) geerntet, wenn die weiblichen Blütenstände ausgereift sind. Die Zapfen sollten prall und harzig sein, um die höchsten Konzentrationen an ätherischen Ölen und Bitterstoffen zu enthalten. Nach der Ernte müssen die Zapfen schnell getrocknet und kühl, dunkel sowie trocken gelagert werden, um ihre Wirkstoffe zu erhalten.

 

Worauf sollte man achten?

Hopfen wirkt beruhigend, daher sollte er nicht in grossen Mengen vor Tätigkeiten eingenommen werden, die Wachsamkeit und Konzentration erfordern. Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Anwendung von Hopfen einen Arzt konsultieren.

Fazit

Der Hopfen ist eine wunderschöne und vielseitige Heilpflanze, die besonders für ihre beruhigenden, schlaffördernden und verdauungsfördernden Eigenschaften geschätzt wird.
Er hat eine lange Tradition in der Naturheilkunde und bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Körper und Geist.

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