Heilpflanze im Juli – die Ringelblume

Wilde Natur | Kräuter

Die Ringelblume (Calendula officinalis), ist eine der bekanntesten und vielseitigsten Heilpflanzen Europas. Ihre Verwendung in der Heilkunde reicht weit in die Vergangenheit zurück. Die alten Ägypter und Griechen schätzten schon die leuchtend orangefarbenen oder gelben Blüten der Ringelblume für ihre heilenden Eigenschaften und verwendeten sie bei Hautproblemen und Entzündungen. Im Mittelalter wurde sie in Klostergärten kultiviert und war ein fester Bestandteil in der Kräuterheilkunde.
Der Name Ringelblume leitet sich von den ringförmigen Anordnungen ihrer Samen ab. Die Pflanze ist ein Symbol für die Sonne und wird auch heute noch wegen ihrer heilenden Wirkung in vielen traditionellen und modernen Arzneimitteln verwendet.

Botanische Merkmale

Die Ringelblume ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie wird etwa bis zu 60 cm hoch und trägt auffällige Blüten in verschiedenen Gelb- und Orangetönen. Die Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Ringelblumen bevorzugen sonnige Standorte und werden oft in Gärten als Zier- und Heilpflanze angebaut.

 

Heilwirkungen der Ringelblume

Die Ringelblume enthält eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe, darunter Flavonoide, Saponine, ätherische Öle und Carotinoide. Diese Stoffe verleihen der Pflanze ihre heilenden und pflegenden Eigenschaften:

Wundheilung:
Die Ringelblume ist besonders bekannt für ihre wundheilenden Eigenschaften. Sie fördert die Bildung von neuem Gewebe, wirkt entzündungshemmend und kann so die Heilung von Wunden, Hautabschürfungen, Narben und Verbrennungen unterstützen.

Antiseptisch und entzündungshemmend:
Durch ihre antiseptische Wirkung verhindert die Ringelblume Infektionen und fördert die Heilung entzündeter Hautstellen. Sie ist wirksam bei Ekzemen, Hautausschlägen, Akne und anderen entzündlichen Hautproblemen.

Beruhigend bei Hautirritationen:
Die Pflanze hat beruhigende Eigenschaften und wird häufig in Form von Salben oder Cremes bei trockener, gereizter Haut, Insektenstichen und Sonnenbrand angewendet.

Förderung der Durchblutung:
Die Ringelblume fördert die Durchblutung und wird daher auch gerne bei Muskelverspannungen und Schwellungen verwendet.

Innerliche Anwendung:
In Form von Tee oder Tinktur wirkt die Ringelblume entzündungshemmend auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts und kann bei Magenschleimhautentzündungen, Verdauungsproblemen und Menstruationsbeschwerden helfen.

Immunstärkend:
Die in der Ringelblume enthaltenen Antioxidantien stärken das Immunsystem und schützen den Körper vor freien Radikalen.

 

Anwendung in der Küche

Die Blütenblätter der Ringelblume sind essbar und werden in der Küche gern als natürliche Farb- und Aromazutat verwendet. Sie haben einen leicht bitteren, würzigen Geschmack und eignen sich besonders für folgende Verwendungen:


Die leuchtenden Blütenblätter können roh über Salate gestreut oder als Dekoration für Suppen verwendet werden. Sie verleihen den Speisen nicht nur eine schöne Farbe, sondern auch einen leicht würzigen Geschmack.


Frische Blütenblätter können in Butter eingearbeitet werden, um eine dekorative und aromatische Kräuterbutter herzustellen.


Die Blütenblätter können als Ersatz für Safran genutzt werden, um Reisgerichten eine goldgelbe Farbe zu verleihen.


Ringelblumenblüten können als Tee aufgebrüht werden. Der Tee wirkt beruhigend auf den Magen und unterstützt die Verdauung. Auch äußerlich als Hautpflege in Form von Salben, Umschlägen oder Bädern wirkt er heilend.

Ernte und Sammeln

Die Erntezeit für die Blüten der Ringelblume liegt in den Sommermonaten von Juni bis Oktober, wenn die Köpfe in voller Blüte sind. Es empfiehlt sich, die Blüten an sonnigen, trockenen Tagen und am Vormittag zu sammeln. Die Blüten sollten vorsichtig gepflückt werden, um sie nicht zu beschädigen, und möglichst frisch weiterverarbeitet werden. Für die Herstellung von Salben, Tees oder Tinkturen können die Blüten auch getrocknet verwendet werden.

 

getrocknete Ringelblumenblüten

Worauf sollte man achten?

Beim Sammeln von Ringelblumen ist es wichtig darauf zu achten, dass die Pflanzen aus biologischem Anbau stammen oder in unberührter Natur wachsen, da sie empfindlich auf chemische Düngemittel oder Pestizide reagieren. Die Blüten sollten geerntet werden, bevor sie zu welken beginnen, da die Heilwirkung dann am stärksten ist.

 

Fazit

Die Ringelblume ist eine unglaublich vielseitige Heilpflanze. Ihre entzündungshemmenden, antiseptischen und beruhigenden Wirkungen machen sie zu einem wertvollen Begleiter bei Hautproblemen, Wunden und Entzündungen. Gleichzeitig kann die Ringelblume in der Küche als essbare Dekoration und natürliche Färbung genutzt werden. Mit ihrer leuchtenden Farbe und ihrer Heilkraft ist die Ringelblume sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Kulinarik ein wahres Geschenk.

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