Essbare Blüten: Ein bunter Genuss mit gesundheitlichen Vorteilen

Wilde Natur | Küche

Blüten sind nicht nur ein optisches Highlight und Wunder der Natur, sondern auch eine köstliche und gesunde Bereicherung für unsere Ernährung. In der Küche können sie als Dekoration, Geschmacksträger oder sogar als Hauptzutat verwendet werden.
Doch welche Blüten sind essbar, welche bieten gesundheitliche Vorteile und worauf sollte beim Sammeln unbedingt geachtet werden?
In diesem Blogbeitrag tauchen wir ein in die faszinierende Welt der essbaren Blüten.

 

Die Vorteile von essbaren Blüten

Essbare Blüten bringen eine Menge an gesundheitlichen Vorteilen mit sich. Viele Blüten enthalten wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken, Entzündungen lindern und den Körper vor freien Radikalen schützen können. Zudem können sie in der Küche eine kreative Alternative zu herkömmlichen Zutaten bieten, da sie Gerichte nicht nur geschmacklich, sondern auch farblich aufwerten.

 

 

Schnittlauchblüte lila

Bunte Blüten- nicht nur als Dekoration schön

Seit je her ist es Brauch, Getränke und Speisen mit essbaren Blüten anzureichern.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war neben der Jagd auch das Sammeln von essbaren Blüten (Pflanzen) ein fester Bestandteil des menschlichen Alltags.
So färbte man zum Beispiel Suppen oder Butter mit den Blüten der Ringelblumen gelb.
Die Ringelblume hatte auch den Übernamen „ Safran für arme Leute “.
Mit der Industrialisierung verschwand vor allem in Westeuropa das Wissen über das Sammeln von Blüten und Pflanzen zur Nahrungsaufnahme fast vollständig.

In vielen asiatischen Ländern jedoch werden Blüten seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin und in der Küche eingesetzt.

Mittlerweile haben essbare Blüten den Weg zurück in unsere Küche gefunden.
Sie werden in Restaurants gerne als i-Tüpfelchen eines Gerichtes serviert- und landen leider immer noch oft und zu Unrecht unangetastet am Tellerrand. Dabei wären sie Alle essbar und haben von zuckersüss bis pfefferig-scharf eine Fülle an Aromen.

 

 

Was beim Sammeln zu beachten ist

Ernten sollte man die Kostbarkeiten vormittags bei trockenem Wetter. Ein flacher Korb oder ein Sieb eignen sich bestens dafür. Nach dem Sammeln lässt man die Blüten von Vorteil kurz im Schatten stehen, damit versteckte kleine Insekten wegkrabbeln können.
Waschen ist nicht notwendig, wenn die Blüten und Blätter vom eignen Garten, von einer sauberen Sammelstelle oder vom Balkon sind.
Die Blüten sollten sofort nach dem Sammeln verarbeitet oder getrocknet werden, um ihre Frische und ihre Nährstoffe zu erhalten.
Werden die gesammelten Schätze nicht gleich verwendet, können sie in eine Schale mit kaltem Wasser gelegt werden. Auf diese Weise bleiben sie für einige Stunden frisch.

Wer in der freien Natur sammelt, sollte darauf acht geben, nur Blüten abseits von befahrenen Strassen, gedüngten Wiesen oder Spazierwege mit Hunden zu pflücken.
Zudem muss man sich absolut sicher sein, dass man das Sammelgut eindeutig identifizieren kann. Nicht alle Blüten sind essbar und einige sind sogar sehr giftig.

Nicht vergessen: Respektvoll sammeln, immer nur so viel wie man auch tatsächlich verarbeiten und brauchen kann, damit für Bienen und Insekten noch genügend übrig bleibt.

Wer sich beim Sammeln nicht sicher ist, kann auch im eigenen Garten oder auf dem heimischen Balkon essbare Blumen ziehen. Es gibt Samentütchen, die schon fertige Mischungen an Samen beinhalten oder wer nicht selber säen und warten möchte, kann eine grosse Auswahl an Setzlingen in gut sortierten Gärtnereien kaufen.
Im eignen Garten finden die Blumen zwischen dem Gemüse immer ein freies Plätzchen, auf dem Balkon oder der Terrasse reichen schon ein paar Blumentöpfe um die Naturschätze zu kultivieren.
Die Bienen und Insekten freut es auch.
Meine liebste Mischung von Blüten ist bunt gemischt. Gerne verwende ich sie zum dekorieren von Salaten, Suppen, Eiswürfelcubes und Desserts oder zum Trocknen für Teemischungen.
Den intensivsten Geschmack haben sie, wenn sie frisch gepflückt auf den Teller wandern.

 

 

10 bekannteste essbaren Blüten

Ringelblumen (Calendula officinalis):

 

Was wäre der Sommer ohne die leuchtend gelben und orangen Ringelblumen.
Sie sind reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Stoffen.
Ich säe sie gerne in die Hochbeete zwischen das Gemüse, da sie unter anderem Schädlinge fern halten. Zudem sehen sie einfach hübsch aus zwischen Gurken, Salate, Kohl und Mangold.
Die Blütenblätter sammle ich den ganzen Sommer über, bis in den Herbst hinein. Entweder streue ich sie frisch über den Salat, oder ich trockne sie für Teemischungen, Kräutersalze oder zur Weiterverarbeitung für Salben und Ölauszüge.

Gänseblümchen (Bellis perennis):

 

Schon während noch der letzte Schnee liegt, blühen sie auf den ersten grünen Wiesenflecken. Gänseblümchen sind zart, mild und leicht nussig im Geschmack und unglaublich gesund. Sie stecken voller wertvollen Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen und enthalten viel Vitamin C. Optisch machen sie sich toll auf Salaten, belegten Brote oder Suppen. Hast du gewusst, dass sich die Blüten nur bei schönem und stabilen Wetter öffnen?

 

Lavendel (Lavendula angustifolia):

 

Viele Menschen verbinden Lavendel mit einem Gefühl von Sommer, von Geborgenheit und Wohlbefinden. Sein Duft kann Stress lindern und die Stimmung heben. In der Aromatherapie wird Lavendel gerne dafür eingesetzt, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Seine entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften machen ihn zudem zu einem natürlichen Helfer bei Hautirritationen und kleinen Wunden.
Der Lavendel eignet sich wunderbar zum Aromatisieren und Dekorieren von Speisen und Getränken.

 

Kapuzienerkresse (Tropaeolum majus):

 

Was bei mir nie fehlen darf ist die Kapuzinerkresse, sie ist ein wahres Multitalent.
Ihre Blüten und Blätter enthalten viel Vitamin C und sind eher scharf. Gut machen sich die knalligen Blüten auf Salaten oder als Dekoration auf belegten Brote und in Kräuterbutter.
Schon ein paar wenige Samen ergeben eine reiche Ernte. Bis in den Herbst hinein kann man die filigranen Blüten pflücken und verwenden.

 

Rosenblüten (Rosa):

 

Die Rosenblüten (ungespritzt) können unglaublich vielfältig eingesetzt werden. Sie sind essbar und haben einen zarten, süßen Geschmack. Sie sind reich an Antioxidantien und eignen sich gut für Desserts, Salate und Sirups. Getrocknet geben sie Teemischungen eine feine Note.
Wenn man Rosenblütenblätter in Pink oder Rot in hellen Essig auszieht, färbt er sich wunderschön in rosa bis pink Nuancen.
Aber Vorsicht, nicht alles was den Namen `Rose` trägt, ist geniessbar.
Christrosen (Helleborus niger), Pfingstrosen(Paeonia) und Stockrosen (Alcea rosea) teilen sich mit der Rose nur den Namen. Sie gehören nicht zur Gattung `Rosa` und sind in der Regel giftig.

Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

 

Der Schnittlauch gehört zu den Zwiebelgewächsen und ist ein bekannter Klassiker unter den Gewürzen. Er zeigt seine lilafarbenen Blüten erst nach einer Weile. Geschmacklich sind die Blüten etwas milder als die grünen Stängel.
Schnittlauch ist reich an Vitamin C sowie an den Mineralstoffen Phosphor und Kalium. Der Genuss von Schnittlauch ist aber auch sonst sehr empfehlenswert, da seine ätherischen Öle schleimlösend und antibakteriell, wie auch harntreibend wirken können.

 

Kornblumen (Centaurea cyanus)

 

Ein schöner Kontrast auf Wiesen und in Gärten ist das intensive Blau der Kornblumen. Sie erinnert ein wenig an Ferien am Meer. Ich säe sie gerne im Garten ein bisschen zwischen Alles, weil mir die Farbe so gut gefällt. Zur Dekoration auf den unterschiedlichsten Gerichten sind sie ein richtiges Highlight. Als Tee wirken sie verdauungsfördernd und behalten selbst getrocknet ihre blaue Farbe.

 

Löwenzahnblüten (Taraxacum officinale)

 

Eine weitere, essbare Blüte im Frühling ist der Löwenzahn. Er gehört zu den wichtigsten Heilpflanzen und wird zu Unrecht als Unkraut bezeichnet. Die gelben Blüten des Löwenzahns sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, besonders Vitamin A und Kalium. Sie können roh (Blüten und Blätter) in Salaten oder zur Weiterverarbeitung zu Sirup oder Löwenzahnhonig verwendet werden.

Veilchen (Viola odorata)

 

Die duftenden, zarten Blüten des Veilchens sind nicht nur schön zum Anschauen, sondern sind auch essbar, enthalten viel Vitamin C und können in Salaten, Dessert oder als kandierte Dekoration verwendet werden.
Schon zu jeder Zeit wurde es als Heilkraut eingesetzt. Es lindert unteranderem Beschwerden der Atemwege, ist schweisstreibend bei Erkältungen und wirkt günstig auf gereizte Magenschleimhäute aus.

 

Vergissmeinnicht ( Myosotis sylvatica)

 

Das Vergissmeinnicht mag ich vor allem wegen seines Aussehens. Es hat weder einen besonderen Geschmack noch eine spezielle Wirkung. Aber es ist soooooo schön!

 

 

Fazit

Essbare Blüten sind eine wunderbare Möglichkeit, Farbe, Geschmack und gesundheitliche Vorteile in die Küche zu bringen. Mit dem richtigen Wissen über die essbaren Blüten und die nötige Sorgfalt beim Sammeln können sie zu einer wertvollen Ergänzung deiner Ernährung werden.
Warum also nicht einmal den nächsten Salat mit einer Handvoll Gänseblümchen oder Kapuzinerkresse dekorieren? Die Natur bietet uns eine Fülle an Schätzen, die es zu entdecken gilt.


Welche essbaren Blüten sind deine Favoriten?
Schreib es mir gerne in die Kommentare.

Deine SiZu

 

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