Heilpflanze im April – Der Löwenzahn

Wilde Natur | Kräuter

Der Löwenzahn ( Taraxacum officinale) ist eine der bekanntesten Wildpflanzen Europas und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er wächst nahezu überall und ist für viele zu Unrecht als Unkraut bekannt. Er wird jedoch schon seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet. Schon in der Antike schätzten die Griechen und Römer die heilenden Eigenschaften von Löwenzahn und auch im Mittelalter galt er als wertvolles Heilkraut.
Sein Name Löwenzahn leitet sich von der Form der gezackten Blätter ab, die an Löwenzähne erinnern. Auf Französisch wird er als „pissenlit“ bezeichnet, was auf seine harntreibende Wirkung anspielt.

 

Botanische Merkmale

Der Löwenzahn ist leicht zu erkennen: Er hat eine kräftige, tiefreichende Pfahlwurzel und seine Blätter sind rosettenförmig angeordnet. Die leuchtend gelben Blütenköpfe, die von April bis Juni blühen, verwandeln sich nach der Blüte in die bekannten „Pusteblumen“ – die Samenstände, die vom Wind in alle Richtungen verbreitet werden.

 

Heilwirkungen des Löwenzahns

Der Löwenzahn ist ein wahres Allroundtalent in der Pflanzenheilkunde. Seine verschiedenen nutzbaren Pflanzenteile wie Blätter, Blüten und Wurzeln, bieten ein breites Spektrum an heilenden Wirkungen:

Leber und Galle:
Die Bitterstoffe des Löwenzahns, vor allem Taraxin und Lävulin, regen die Produktion von Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung. Er wird deshalb oft bei Leber- und Gallenbeschwerden eingesetzt, um die Entgiftungsfunktionen des Körpers zu fördern.

Harntreibend:
Löwenzahn wirkt diuretisch, das heisst, er unterstützt die Ausscheidung von Wasser und hilft bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen und Wassereinlagerungen.

Entzündungshemmend:
Die enthaltenen Flavonoide und Vitamine wirken antioxidativ und können entzündliche Prozesse im Körper hemmen.

Verdauung:
Löwenzahn unterstützt den Stoffwechsel und kann den Appetit fördern. Er hilft bei Blähungen und Völlegefühl.

Blutreinigung:
Traditionell wurde der Löwenzahn als blutreinigendes Mittel eingesetzt, um den Körper von Giftstoffen zu befreien.

 

Anwendung in der Küche

In der Küche findet der Löwenzahn vor allem in der Wildkräuterküche seinen Platz.

Die jungen Löwenzahnblätter sind leicht bitter und eignen sich hervorragend als Salat, besonders im Frühling, wenn die Bitterstoffe noch nicht so ausgeprägt sind. Kombiniert mit einem milden Dressing oder anderen Kräutern ergibt sich eine nahrhafte, vitaminreiche Mahlzeit.


Aus den getrockneten Wurzeln oder Blättern kann ein Löwenzahntee zubereitet werden, der die Verdauung unterstützt und entgiftend wirkt. Er sollte als Kaltauszug angesetzt werden und leicht erwärmt getrunken werden. So bleiben seine wichtigen Inhaltsstoffe erhalten.


Aus den Blüten lässt sich ein wohlschmeckender und süsser Sirup herstellen, der auch als Löwenzahnhonig bekannt ist.


Die zarten, jungen Blätter können super in grüne Smoothies gemischt werden, um die gesundheitlichen Vorteile der Pflanze zu nutzen.


Aus den getrockneten und gerösteten Wurzeln des Löwenzahns kann ein Kaffee-Ersatz hergestellt werden, er ist koffeinfrei ist und schmeckt leicht bitter.

 

Erntezeit und Sammeln

Die beste Zeit, um Löwenzahnblätter zu ernten, ist das Frühjahr (März bis Mai). Dann sind die jungen Blätter noch zart und nur leicht bitter. Die gelben Blüten werden am besten in der Blütezeit von April bis Mai gesammelt. Die Wurzeln des Löwenzahns sollten im Herbst oder Frühling geerntet werden, da sie zu diesen Zeiten besonders viele Wirkstoffe enthalten.

Worauf sollte man achten?

Beim Sammeln von Löwenzahn ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht in der Nähe von stark befahrenen Strassen, Hundespazierstrecken oder auf gedüngten Wiesen wachsen, da sie Schadstoffe aufnehmen können. Die Blätter sollten vor der Verwendung gewaschen werden.

Fazit

Der Löwenzahn ist eine vielseitige Heil- und Küchenpflanze, die sowohl für ihre gesundheitlichen Vorteile als auch ihren kulinarischen Wert geschätzt wird. Von der Wurzel bis zur Blüte ist der Löwenzahn ein wertvoller Begleiter in der Naturheilkunde und Wildkräuterküche.

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