Die Schafgarbe (Achillea millefolium) gehört zu den ältesten Heilpflanzen Europas und wurde schon in der Antike geschätzt. Ihr botanischer Name leitet sich von Achilles ab, dem Helden der griechischen Mythologie, der Schafgarbe angeblich zur Wundheilung bei seinen Soldaten verwendet haben soll. Auch im Mittelalter war sie in den Klostergärten weit verbreitet, und Kräuterkundige wie Hildegard von Bingen lobten ihre vielseitigen heilenden Wirkungen.
Die Schafgarbe wird auch als „Augenbraue der Venus“ bezeichnet, dieser poetische Name stammt aus der Mythologie und der Volksheilkunde. Der Name spielt auf die fein zerteilten, gefiederten Blätter der Pflanze an, die an die Form von Augenbrauen erinnern. Venus, die römische Göttin der Liebe und Schönheit, steht symbolisch für Weiblichkeit und Heilung, was zur Assoziation der Schafgarbe mit der Frauenheilkunde passt. Schafgarben wurden traditionell für ihre heilenden Eigenschaften genutzt, insbesondere zur Wundheilung und als „Frauenkraut“ bei Menstruationsbeschwerden, was ihre Verbindung zur Göttin der Schönheit und Heilung erklärt.
Sie wächst in gemässigten Klimazonen auf Wiesen, Wegrändern und Feldern und ist auch in vielen Gärten zu finden.


Botanische Merkmale
Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und wird 30 bis 80 cm hoch. Ihre zarten, gefiederten Blätter und die doldenförmigen weissen oder rosa Blütenköpfe sind charakteristisch. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Der botanische Name „millefolium“ bedeutet „tausend Blätter“, was sich auf die fein zerteilten Blätter bezieht.
Heilwirkungen der Schafgarbe
Die Schafgarbe enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe, darunter Flavonoide, Bitterstoffe, ätherische Öle, Gerbstoffe und Cumarine. Ihre vielfältigen heilenden Wirkungen machen sie zu einer unverzichtbaren Heilpflanze in der Naturheilkunde:
Entzündungshemmend:
Schafgarbe wirkt entzündungshemmend und wird oft bei Hautproblemen, kleinen Wunden und Entzündungen angewendet. Ihre antiseptischen Eigenschaften helfen, Infektionen vorzubeugen.
Wundheilung:
Die Pflanze fördert die Wundheilung und wird äusserlich als Umschlag, Salbe oder Tinktur bei kleineren Verletzungen und Hautirritationen verwendet.
Verdauungsfördernd:
Schafgarbe regt den Gallenfluss an und unterstützt die Verdauung. Sie hilft bei Blähungen, Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit. Ihre Bitterstoffe wirken verdauungsfördernd und krampflösend.
Menstruationsregulierend:
Schafgarbe wird traditionell als „Frauenkraut“ eingesetzt, da sie krampflösend auf die Gebärmutter wirkt und Menstruationsbeschwerden lindern kann. Sie hilft, den Zyklus zu regulieren und ist auch bei Wechseljahrsbeschwerden hilfreich.
Blutstillend:
Aufgrund ihrer gerinnungsfördernden Eigenschaften wird Schafgarbe bei Nasenbluten, leichten Schnittwunden und sogar inneren Blutungen eingesetzt. Sie war historisch gesehen ein wichtiges Kraut auf Schlachtfeldern.
Krampflösend:
Die krampflösende Wirkung der Schafgarbe macht sie nützlich bei Verdauungskoliken, Blähungen und Magenkrämpfen.
Entgiftend:
Sie fördert die Ausscheidung von Giftstoffen über die Nieren und unterstützt so die körpereigene Entgiftung.
Anwendung in der Küche
Die jungen, zarten Blätter der Schafgarbe schmecken leicht bitter und sind sind eine feine Zutat für Wildkräutersalate, Suppen oder Kräutersalz. Auch als Tee ist Schafgarbe beliebt, besonders zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und Menstruationskrämpfen.
Ernte und Sammeln
Die beste Zeit, um Schafgarbe zu ernten, ist während ihrer Blütezeit von Juni bis September. Geerntet werden sowohl die Blätter als auch die Blüten. Dabei sollte man die Pflanzen an sonnigen Tagen sammeln, wenn der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Die Blüten und Blätter können getrocknet und für Tees oder Tinkturen verwendet werden.
Worauf sollte man achten?
Beim Sammeln der Schafgarbe ist darauf zu achten, dass sie aus einer unbelasteten Umgebung stammt, da sie Schwermetalle aus dem Boden aufnehmen kann. Sie sollte nicht in der Nähe von Strassen oder stark befahrenen Wegen gesammelt werden. Zudem sollte man bei der Verwendung von Schafgarbe vorsichtig sein, wenn man auf andere Korbblütler allergisch reagiert.
Fazit
Die Schafgarbe ist eine vielseitige Heilpflanze mit entzündungshemmenden, krampflösenden und wundheilenden Eigenschaften. Sie ist seit Jahrhunderten ein wertvolles Heilmittel in der Frauenheilkunde und bei Verdauungsproblemen. In der Küche bietet sie interessante Einsatzmöglichkeiten in Salaten, Tees und Kräuterbutter. Dank ihrer zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten und heilenden Wirkungen ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Naturheilkunde.
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